Im Gespräch: Glaube, Kunst und besondere Herausforderungen
Frage 1: Wieso machst du Kunst speziell für Christen?
Weil wir es doch alle kennen: Gottes Versprechen, die wir sonntags hören oder in der Bibel lesen, fühlen sich in der Hektik der Woche oft weit weg und abstrakt an. Genau hier setzt meine Kunst an.
Sie soll eine greifbare Erinnerung an Gottes Wahrheit sein. Jedes Werk ist eine gemalte Zusage an seine befreiende Kraft, seine persönliche Liebe und seine unerschütterliche Güte. Ich möchte diese unsichtbaren, geistlichen Realitäten sichtbar machen, sodass sie im eigenen Zuhause zu einer täglichen, visuellen Ermutigung werden und unsere Herzen für Gottes Gegenwart öffnen, vor allem dann, wenn wir es gerade nicht spüren.
Frage 2: Welche Erfahrungen haben dich inspiriert, dich auf christliche Kunst zu spezialisieren?
Es war die Antwort auf eine einzige, simple Frage, die ich mir gestellt habe: Was ist die eine Sache, die ich in dieser Welt hinterlassen möchte? Und die Antwort darauf war für mich: die wichtigste Botschaft der Welt.
Meine persönliche Mission wurde es daraufhin, dieser Botschaft einen neuen, kreativen Zugang zu verschaffen. Es ist mein Wunsch, diese zeitlosen Wahrheiten aus den Buchseiten herauszuholen und sie zu einem lebendigen, berührenden Teil unseres täglichen Lebens zu machen. Für mich gibt es einfach nichts Sinnvolleres.
Frage 3: Was sind für dich die Licht- und Schattenseiten deiner Arbeit als christliche Künstlerin?
Die Lichtseite ist ohne Zweifel das gemeinsame Staunen. Wenn jemand schreibt, dass ein Werk sie zu Tränen gerührt hat oder dass es genau eine Wahrheit visualisiert, die Gott gerade in ihr Herz spricht. In diesen Momenten fühlt es sich so an, als würde Gott durch die Kunst eine ganz persönliche Brücke zu jemandem bauen. Das miterleben zu dürfen, ist die größte Ehre für mich.
Gleichzeitig ist die größte Herausforderung ein Ringen, das ich glaube, viele von uns Christen kennen: die feine Linie zwischen Dankbarkeit und Stolz.
Ich möchte die Talente, die Gott mir geschenkt hat, mutig und zur vollen Entfaltung bringen. Aber die ständige Frage in meinem Herzen ist: Wie tue ich das in Demut, sodass wirklich Er die Ehre bekommt? Es ist dieser Balanceakt, nicht in falsche Bescheidenheit zu verfallen, die Gottes Gaben kleinredet, aber gleichzeitig sicherzustellen, in allem nicht mich selbst, sondern Gott in den Mittelpunkt zu stellen.
Diese Spannung ist meine tägliche Übung im Vertrauen und erinnert mich immer wieder daran, dass diese Kunst nicht aus mir, sondern durch mich fließen soll.
Frage 4: Welche Wirkung möchtest du mit deiner Kunst bewirken
Meine Kunst ist eine Einladung, mitten im Alltag für einen Moment innezuhalten und den Blick sanft auf das Wesentliche zu lenken.
So kann Kunst zu einem Fokuspunkt werden, der den Anfang eines Gebets inspiriert, wenn die eigenen Worte fehlen, oder einfach eine leise, beständige Erinnerung an Gottes Gegenwart. Letztlich geht es darum, einen kleinen, heiligen Raum im Trubel des Alltags zu schaffen: einen Ort, an dem wir seine Wahrheit nicht nur sehen, sondern auch spüren können.
Frage 5: Was sind die Rückmeldungen oder Geschichten, die dich als Künstlerin besonders berührt haben?
Das ist eine meiner Lieblingsfragen, denn die Antwort darauf macht mich immer wieder demütig und dankbar. Ich habe schon so viele wunderschöne Rückmeldungen erhalten und freue mich wirklich über jede einzelne. Es ist unbeschreiblich, wenn Menschen mir schreiben, dass sie ein Kunstwerk von mir gesehen haben und weinen mussten, weil sie sich und ihre eigene Geschichte darin so sehr wiedererkannt haben. Diese Momente, in denen die Kunst eine ganz persönliche Saite im Herzen eines Menschen zum Klingen bringt, sind ein riesiges Geschenk.
Aber was mich vielleicht am allermeisten staunen lässt, ist, wenn ich höre, wie meine Kunst zu einem Werkzeug für Gemeinschaft und geistlichen Austausch wird. Da gibt es vor allem zwei Geschichten, die ich gerne teilen möchte:
Erstens erfahre ich immer wieder von Kundinnen und Kunden, die bei sich zu Hause Hauskreise leiten. Sie erzählen mir dann, dass sie eines meiner Kunstwerke als Impuls für einen ganzen Abend genommen haben. Das Werk hängt dann nicht nur als Dekoration an der Wand, sondern es wird zum Ausgangspunkt für tiefe, persönliche Gespräche über die dargestellten biblischen Themen. Es inspiriert die Menschen, ihre eigenen Geschichten zu teilen und gemeinsam im Glauben zu wachsen. Der Gedanke, dass meine Kunst dabei hilft, einen sicheren Raum für solche wertvollen Begegnungen zu schaffen, ist einfach unglaublich.
Die zweite Geschichte, die mir besonders am Herzen liegt, bezieht sich auf mein Werk “He breaks every chain”. Es ist meine visuelle Interpretation der biblischen Geschichte von der Frau am Brunnen. Ein Sammler erzählte mir, wie er das Kunstwerk für seine Gemeindeals Ausgangspunkt einer Predigt genutzt hat. Er sagte “Mich begeistert die Jesus-Begegnung dieser Frau und die Gemeinschaft in ihm in unserem Alltag und die Veränderung, die daraus entsteht, gleichermaßen.”
Zu wissen, dass meine Kunst nicht nur ein einzelnes Herz berührt, sondern auch dabei hilft, Gottes Wort auf so eine öffentliche Weise zu verkünden, das übersteigt alles, was ich mir je vorgestellt hätte und ist die schönste Rückmeldung die ich bekommen kann.